Der Winter ist meine absolut liebste Kerzenzeit. Adventskerzen, Baumkerzen, Kerzenlicht zum Frühstückskaffee und Abends beim arbeiten am Laptop, irgendwie habe ich immer eine oder mehrere Kerzen an. Demzufolge wächst der Kerzenresteberg in meinem Hause in ungeahnte Höhen. Du kennst das sicher, bunte Kerzenreste türmen sich in einer Dose, die schon längst keinen Platz mehr bietet. Bei mir ist es mittlerweile ein gut gefüllter Eimer. Da wegwerfen nicht in die Tüte kommt, steht heute Kerzenbergabbau auf dem Plan. Allerdings fehlt es in meinem leicht und gewollt minimalistischem Haushalt an geeigneten Formen. Ja, ich gestehe, ich gebe oft Dinge weg, die ich hinterher wieder kaufe, lol, meine Freundinnen schmunzeln schon. Doch diesmal will ich kein Plastikgedöns haben, das muss doch auch anders gehen, mit etwas, was ich sowieso hier habe.
Ich laufe also überlegend durch meine Wohnung mit der Frage im Kopf, was könnte ich statt der Plastikform verwenden, als mein Blick auf die leere Milchpackung fällt. Bingo, das wird probiert.

Zutaten für die Kerze aus Wachsresten
➸ leere Tetrapacks (Milch, Saft, Pflanzendrink)
➸ Wachsreste (in kleinen Stücken, von Docht und Verunreinigung befreit)
➸ leere Konservendose (vom Etikett befreit)
➸ eventuell Kerzenduft/ ätherische Öle (Bio)

Herstellung der Kerze aus Wachsresten
Zu große Wachsreste schneide ich erst einmal in kleine handliche Stücke, das erleichtert nachher das Einschmelzen. Da in meinem Eimer unterschiedliche Wachsarten und Farben wohnen, sortiere ich mir die Rapswachsreste und die Bienenwachsreste heraus. Mein alter Topf für alle Gelegenheiten kommt wieder zum Einsatz. Etwas Wasser hinein und ab auf den Herd.
Der fast weiße Rapswachs macht den Anfang, ich möchte mich farblich von hell nach dunkel arbeiten. Dazu gebe ich ihn in die Konservendose und diese ins Wasserbad auf dem Herd.
Kleiner Tipp: es sollte nicht zu viel Wachs sein, da er sonst ewig braucht, bis er geschmolzen ist. Lieber weniger und öfter nachlegen.
Während der Wachs im Wasserbad steht nehme ich mir das Tetrapack vor. In der Höhe der Kerze + 2 Zentimeter Luft setze ich einen Schnitt und halte das untere Teil der Packung in den Händen. Kurz ausgespült, trocken getupft und fertig. Der obere Teil wird gleich entsorgt. Wichtig ist, dass die Packung innen beschichtet ist, damit sich das Papier von der Kerze gut lösen lässt. (Meine Kerze ist 8cm hoch.)
Der Docht sollte etwas länger abgeschnitten werden, als die Kerze hoch ist, damit er gut am Stäbchen fixiert werden kann. Das geschieht bei mir ganz einfach mittels der Holzklammer mittig über der Packung. Das wars schon, jetzt kann das Gießen beginnen. Ich habe übrigens Flachdocht verwendet, weil ich diesen gerade hier habe. Runddocht geht genauso gut.
Sobald der Wachs geschmolzen ist, gieße ich ihn vorsichtig in die Packung. Der Docht sollte nicht verschoben werden und bitte benutze dicke Handschuhe, die Dose wird heiß.
Diesen Vorgang wiederhole ich, bis die Packung 1-2 Zentimeter unter dem Rand gefüllt ist. Ich habe auf ätherische Öle verzichtet. Du kannst gerne bei dem ein oder anderen Gießvorgang einige Tropfen dazu fügen.
Da es gerade noch einmal richtig kalt geworden ist, stelle ich die Packung einfach auf den Balkon, hier kann sie in aller Ruhe aushärten. Spätestens am nächsten Tag ist sie ready und ich bin gespannt, ob die Packung sich leicht ablösen lässt.
Morgens, halb 10 in…., nein, halb 7 und total neugierig laufe ich auf den Balkon, schnappe mir die Kerze und trenne die Packung auf. Total easy, ich grinse und staune über dieses einmalige Kerzenkunstwerk. Ist sie nicht schön?
Jetzt bin ich gespannt auf deine Kerzen. Schreib mir gerne, ob du es ausprobiert hast und wie deine Kerzen geworden sind.




Hab noch einen kreativen Tag
Tschüss, Tina
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