Sächsischen Schweiz ➸  Walk & Map ➸ Lichtenhainer Wasserfall ➸ Felsentor Kuhstall ➸ Beuthenfall

Wandern in der Sächsischen Schweiz hat wegen der faszinierenden Landschaft seinen besonderen Reiz. Das Wechselspiel zwischen schroffen Felsformationen, dichtem Wald und feuchten Wiesen macht die Besonderheit des einzigen Felsennationalparks Deutschland aus. Eine Wanderung, die du dir in der Sächsischen Schweiz auf keinen Fall entgehen lassen solltest ist die kurze Runde vom Lichtenhainer Wasserfall, hinauf auf den Kuhstall. Zurück geht es über den Südabstieg zum Beuthenfall. Der Weg führt an mehreren beliebten Ausflugszielen in der sächsischen Schweiz vorbei. Er ist kein Geheimtipp, ich empfehle ihn dir dennoch, denn das zweitgrößte Felsentor des Nationalparks ist so beeindruckend, dass es auf deine Bucket List gehört.

Infos zur Wanderung zum Kuhstall

Die Wanderung dauert je nach Tempo etwa 2 Stunden und ist gut mit einem Stadtrundgang durch Bad Schandau kombinierbar. Plane bitte Zeit ein für den Weg nach oben, dort wartet ein Steinspektakel auf dich, für die Aussicht am Kuhstall und auf dem Plateau und für eine Pause im Gasthaus Lichtenhainer Wasserfall oder dem Hüttenrestaurant Berggast am Kuhstall.

Da es sich nicht um eine Rundwanderung handelt, empfehle ich dir mit der Kirnitzschtalbahn (Fahrplaninfos) oder dem Bus anzureisen. Die Parkplätze an der Strecke sind kostenpflichtig.

Mit etwas Ausdauer ist die Tour meiner Meinung nach auch für Wanderanfänger geeignet. Es sind etwa 200 Höhenmeter zu überwinden und für den Abstieg vom Kuhstall benötigst du etwas Trittsicherheit, da er Treppen und eine sehr sichere Stiege bereit hält.

Die Route ist nicht explizit ausgeschildert, lade dir bitte die Tourdaten von meinem Komoot Account herunter. Vom Lichtenhainer Wasserfall bis zum Kuhstall kannst du dem roten Punkt folgen.

Kuhstallwanderweg

➸ Startpunkt: Lichtenhainer Wasserfall

➸ Zielpunkt: Beuthenfall im Kirnitzschtal

➸ Länge: 5,25 Kilometer

➸ Dauer: etwa 2 Stunden

➸ Schwierigkeitsgrad: mittel

Startpunkt Bad Schandau

Die historische Kirnitzschtalbahn bringt dich von Bad Schandau bis zur Endhaltestelle Lichtenhainer Wasserfall. Ich kann dir die Fahrt mit der 1898 in Dienst gestellten Bahn sehr empfehlen, führt sie doch durch das malerische Kirnitzschtal, eines der schönsten Täler der Sächsischen Schweiz. Mit einer Tageskarte kannst du ganz entspannt nach der Wanderung wieder zurück nach Bad Schandau fahren.

Am Lichtenhainer Wasserfall empfehle ich dir einen Blick auf das 1853 erbaute historische Gebäude mit Restaurant und Pension zu werfen. Dem daneben liegenden Wasserfall wurde 1830 ein Wehr verpasst, welches das Wasser des Lichtenhainer Dorfbachs staute. Der Wirt ließ gegen ein Trinkgeld das Wehr öffnen und die Attraktion des Wasserfalls war geboren. Sie entwickelte sich schnell zum beliebten Ausflugsziel im Kirnitzschtal. Durch die Unwetter im Juli 2021 wurde der Wasserfall größtenteils zerstört. Die glatt geschliffenen bemoosten Felsen sind dennoch einen Abstecher wert. Das Restaurant kann ich dir empfehlen, leckere, abwechslungsreiche Küche, Kaffee, Kuchen und vegetarische Gerichte stehen auf der Karte.

Start der Wanderung ist die idyllische alte Steinbrücke, die auf der dem Wasserfall abgewandten Seite über die plätschernde Kirnitzsch führt. Am anderen Ufer steigt der Weg über teils steinige Stufen steil an. Ab hier ist der Kuhstall mit einem roten Punkt ausgeschildert.

Der breiter werdende wurzelige Waldweg windet sich teils über Treppen, in Serpentinen den Berg hinauf. Links und rechts im Wald liegen immer wieder kleinere und größere Felsbrocken, die durch den zerklüfteten Sandstein oft bizarr aussehen. Aber auch der Wald ist mit seinen vielen Buchen gerade im Herbst ein Highlight. Die Sonnenstrahlen schimmern durch die Blätter und tauchen sie in ein rotgoldenes Licht.

Ab der Hälfte des Aufstiegs kannst du ein besonders empfehlenswertes und kunstvolles Ausflugsziel entdecken. Hunderte von Steintürmchen stehen auf Baumstämmen, Wurzeln und Felsen am Wegesrand. Ein gigantisches Meer aus liebevoll gestapeltem Stein. Wenn deine kreative Seite jetzt Lust hat, darfst du dich gerne als Steinturm Baumeister betätigen.

Auf dem Weg nach oben ist die Entstehungsgeschichte des Elbsandsteingebirges gut zu erkennen. Immer wieder tauchen lose Sandfelder auf und der Regen hat tiefe Rinnen in den Untergrund gewaschen. In der Kreidezeit lagerten sich im an dieser Stelle befindlichen Meer Unmengen von Sand ab, der, zur Sandsteinplatte verdichtet, durch Erosion von Elbe und Wetter stark zerklüftet zum Elbsandsteingebirge wurde. 

Auf dem Plateau angekommen führt der Weg an einigen gigantisch hohen uralten Buchen vorbei. Das Gasthaus Berggast taucht zur Rechten auf und der Blick geradeaus gibt die Sicht auf das 24 Meter tiefe Felsentor frei. Mit 11 Metern Höhe und 17 Metern Breite ist es nach dem Prebischtor das zweitgrößte in der Sächsischen Schweiz. Am Aussichtspunkt hast du einen spektakulären Blick über die Wälder und Höhen der Sächsischen Felsenlandschaft. Aus der Zeit der frühen touristischen Erschließung stammen viele alte Inschriften, die an den Wänden und der Decke des Kuhstalls mit Ruß und Farbe angebracht oder in den Fels gekratzt wurden.

Die Herkunft des Namens ist nicht ganz geklärt. Einerseits sollen die Bauern der Umgebung ihr Vieh im Kuhstall vor den schwedischen Soldaten versteckt haben, andererseits kann er auch in den Zeiten der Besiedelung des Neuen Wildenstein entstanden sein. Die Himmelsleiter, eine steile Treppe zwischen den Felsen, führt dich auf das obere Plateau. Hier soll es eine Ritterburg gegeben haben, deren Bewohner das gestohlene Vieh im Felsentor versteckten. Die Reste der Burganlagen sind noch im Fels zu erkennen und natürlich hast du von hier einen noch besseren Ausblick auf die Sächsische Schweiz.

Der Kuhstall ist ein beliebtes Ausflugsziel und eine der Attraktionen des berühmten Malerweges, Etappe 4.

Seit 1824 gibt es neben dem Felsentor ein Berggasthaus, das mehrmals umgebaut und erweitert wurde. Bei schönem Wetter kannst du die einfachen aber leckeren Gerichte auch im Biergarten vor dem Haus genießen. Geöffnet ist ab 11 Uhr.

Abstieg zum Beuthenfall

Vom Kuhstall aus geht es über den Südabstieg, den du natürlich auch als Aufstieg nutzen kannst, weiter. Hier ist etwas Trittsicherheit erforderlich. Die Treppen sind steil und oft feucht, ein Handlauf ist nur auf einem kurzen Stück angebracht. Du kannst dich aber gut an den bemoosten Felsen festhalten. Ich empfehle dir diesen Abstieg, weil er wirklich spektakulär ist. Mal breiter, mal ganz schmal schlängelt er sich zwischen den massiven Felswänden hindurch. Im feuchten Klima dieser Rinne gedeihen Moose, Flechten und Farne. Die Luft riecht erdig und der Blick streift die golden gefärbten Blätter der Bäume. Auf dem letzten Stück steht eine sichere Stiege, die du durch die Felsen links umgehen kannst.

Ab hier geht es auf gemächlichen Waldwegen weiter. Die Landschaft lässt aber keine Langeweile aufkommen, steinige, sandige, wurzelige Pfade schlängeln sich durch den dichten Wald aus Kiefern, Buchen und Eichen. An der Schutzhütte führt der Weg rechts ab auf die Zeughausstraße, die durch den schottrigen Belag nicht ganz so entspannt zu laufen ist.

Schließlich erreicht der Weg den Beuthenfall, einen kleineren Wasserfall, den du neben den Häusern findest. Die Pension am Bethenfall ist leider geschlossen.

Möglichkeiten die Wanderung zu kombinieren – Bad Schandau

Möchtest du noch weiter wandern, kannst du auf dem links der Kirnitzsch laufenden Flößersteig Richtung Bad Schandau laufen. Der Weg beginnt gleich mit einer kleinen Kletterei. Er ist als schwer eingestuft, benötigt Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit.

Du kannst mit der Kirnitzschtalbahn Richtung Bad Schandau zurück fahren. Dort empfehle ich dir einen Rundgang durch die wunderschöne Kurstadt mit ihren hübschen mittelalterlichen Gassen und dem mediterranen Flair. Auch der 1873 errichtete Kurpark selbst ist sehenswert. Beste Jahreszeit dafür ist der Sommer, da die schönen Kräuter- und Blumenrabatten dann in voller Blüte stehen.

Sehr sehenswert ist der restaurierte Sendig Brunnen auf dem Marktplatz. Der im Jahre 1896 erbaute und von Rudolf Sendig geförderte Brunnen verlieh dem bis dahin noch unscheinbaren Markt neuen Glanz und kennzeichnete den städtebaulichen Höhepunkt der Stadt. Der Brunnen trug Bad Schandau den Titel Perle der Sächsischen Schweiz ein.

Ebenfalls am Markt findest du die sehenswerte St. Johannis Kirche. Sie stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert und ist in spätgothischer Bauweise errichtet. Der zweigeschossige Renaissance-Altar wurde aus einem Sandsteinblock gearbeitet und war ursprünglich für die Dresdener Kreuzkirche geschaffen.

Vielleicht möchtest du auch eine Fahrt mit dem historischen Personenaufzug nach Ostrau machen. Der freistehende, 50 m hohe Turm ist in solider Bauart aus Stahl errichtet und durch eine Brücke mit einem Waldweg verbunden. Er ist der “kleine Bruder” des 152 m hohen Hammetschwand Liftes am Bürgenstock/ Vierwaldstätter See bei Luzern in der Schweiz. Von der Aussichtsplattform bietet sich ein weiter Blick über das Elbtal, vom Großen Winterberg oberhalb von Schmilka bis zum majestätischen Lilienstein, dem Wahrzeichen des Nationalparks Sächsische Schweiz. Der Aufzug ist kostenpflichtig.

Infos und Tipps

Es folgen die wichtigsten Tipps und Infos zur Wanderregion Sächsische Schweiz und Bad Schandau

Wandergebiet Nationalpark Sächsische Schweiz

Der Nationalpark Sächsische Schweiz erstreckt sich auf einer Fläche von 93,5 km² in zwei räumlich getrennten Bereichen im Freistaat Sachsen. Er ist Deutschlands einziger Felsennationalpark. Zum westlichen Bereich gehört unter anderem das Basteigebiet, der Lilienstein und das Pohlenztal. Der östliche Bereich umfasst das Gebiet der Schrammsteine, des Großen Winterberg, des Großen Zschandes und der hinteren Sächsischen Schweiz. Der höchste Berg ist mit 556m der Große Winterberg. 

Die Sächsische Schweiz gilt als Eldorado für Wanderer. Bizarre Felsformationen und tiefe Schluchten bilden die besondere Formenvielfalt dieses europaweit beliebten Wandergebietes. Ein etwa 1200 km umfassendes Wegenetz führt durch üppig grüne Wälder, auf luftige Höhen, vorbei an bizarren Felsen, zu Aussichtspunkten und durch tief eingeschnittene Täler.

ANREISE NACH BAD SCHANDAU

mit dem PKW: 

Dresden erreichst du über die Autobahnen A4 aus westlicher Richtung (Köln, Eisennach) und über die A13 aus nördlicher Richtung (Rostock, Berlin). Von Dresden aus fährst du auf der A17 bis Pirna, dann auf der B 172 über Königstein nach Bad Schandau.

Mit der Bahn:

Dresden kannst Du mit vielen EC oder IC Verbindungen erreichen. Ab Dresden fährt die S 1 bis Bad Schandau. Um zum Marktplatz zu gelangen benutzt Du am besten die Fähre oder den Bus.

ÜBERNACHTUNG | STELLPLATZ | CAMPING

Für meinen Eintagestrip habe ich keine Übernachtung gebucht. In Bad Schandau und Umgebung stehen viele Unterkünfte bereit. Am besten schaust Du auf der Homepage der Touristeninformation nach. 

Campingplätze findest Du an der Ostrauer Mühle, Kirnitzschtal in 01814 Bad Schandau; Caravan Camping Sächsische Schweiz, Dorfplatz 181 D in 01824 Gohrisch; Parkplatz Kiefricht an der Kleingartenanlage Kiefricht gelegen ist auch für Wohnmobile geeignet. W5G7+X2 Bad Schandau, Deutschland

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