Die schönen Herbsttage möchte ich nutzen und dich noch einmal mit nehmen ins Land der Ritterburgen, Rummeln und Riesensteine, in dem wunderschöne Wanderwege auf uns warten. Mein erster hier war ja der Bergmolchwanderweg und oft geht es mir so, dass ich dann enttäuscht bin, weil ich mir den schönsten gleich zu Anfang rausgepickt habe. Kennst du das? Das, was ich vom Grüne Rummel Weg gelesen habe lässt allerdings hoffen.
Genau wie beim Bergmolchwanderweg ist der Startpunkt am Naturparkzentrum in Raben. Gleich vier Fläming Sehenswürdigkeiten erwarten mich auf dieser 11 Kilometer langen idyllischen Halbtags- oder Tagestour. Neben der mittelalterlichen Burg Rabenstein, die als top Ausflugsziel im Hohen Fläming gilt, führt der abwechslungsreiche Weg durch die Grüne Rummel, ins Quellgebiet der Plane und zur wunderschönen und empfehlenswerten Dorfkirche Raben, die ich mir nicht entgehen lassen möchte. Ganz und gar typisch für die wellige Landschaft des Hohen Fläming ist sein stark verzweigtes System enger, 6 bis 12 Meter tiefer Talsysteme, Rummeln genannt. Ich bin gespannt, denn von Rummeln habe ich nie zuvor gehört, geschweige denn eine gesehen.

INFOS ZUM Grüne Rummel WANDERWEG
Die gut gekennzeichnete Wanderung dauert allein je nach Tempo etwa 2-3 Stunden. Ich empfehle auf der Tour eine Besichtigung der Burg Rabenstein, den Besuch der Falknerei und einen Abstecher zur Dorfkirche Raben einzuplanen.
Die Tour ist in beide Richtungen gehbar. Plane bitte ein, dass die Vorführungen der Falknerei eine feste Anfangszeit haben. Die steilste Steigung ist der Anstieg zur Burg Rabenstein.
Die grüne Welle auf weißem Grund begleitet dich zuverlässig die gesamte Strecke, daher benötigst du keine App oder Karte. Möchtest du dennoch per App oder Karte unterwegs sein, habe ich dir die Wanderung auf meinem Komoot Account gespeichert. Im Naturparkzentrum in Raben sind gute Wanderkarten zum Weg erhältlich.
Grüne Rummel Wanderweg
➸ Startpunkt/Zielpunkt: Naturparkzentrum Raben
➸ Länge: 14 Kilometer
➸ Dauer: ca. 3-4 Stunden
➸ Schwierigkeitsgrad: mittel


Von RABEN IM FLÄMING nach Zehrensdorf
Ich starte die Grüne Rummel Wanderung am liebevoll gestalteten Naturparkzentrum im wunderschönen Örtchen Raben im Hohen Fläming. Im dem alten urigen Steinhaus, in dem früher die Brennerei untergebracht war, erwarten mich regionale Köstlichkeiten, Kaffee und Kuchen, eine Ausstellung über Bienen und jede Menge Kartenmaterial zu den Touren.

Gegenüber, am Ende des schön angelegten Abenteuerspielplatzes ist der Wanderweg bereits ausgeschildert. Er läuft unterhalb der Burg Rabenstein im Wald entlang, parallel zur Landstraße um diese ein wenig weiter südlich zu queren. Gleich danach geht es einen steilen, mit Gras bewachsenen Waldweg durch Kiefernwälder bergan. Es ist magisch hier im Wald, links und rechts des Weges sehe ich die typischen grünen Wellen der eiszeitlichen Prägung. Oben angekommen wartet ein Picknickplatz und eine der zahlreichen Hinweistafeln. Diese hier verrät mir, dass durchaus mit Wild zu rechnen ist, da die Wälder um Raben reich an Damwild und Rehen sind. Na, da bin ich mal gespannt, ob ich eines Tiere vor die Linse bekomme.


Vom Picknickplatz geht es gemächlich weiter Richtung Zehrensdorf. Im Mittelalter befand sich hier ein richtiger Ort, mit einer Kirche, einer Windmühle und einer Meierei, der aber wüst ging und heute nur noch aus zwei Häusern besteht, die soeben hinter einer Obstwiese auftauchen. Das angrenzende Waldgebiet, die Meiereiheide, wurde nach der hier ansässigen Meierei benannt.

In der Grünen Rummel
Hinter Zehrensdorf beginnt die grüne Rummel. Der naturbelassene Weg führt durch einen dichten Mischwald hinein in die typisch schmale Talform, die zu beiden Seiten von steilen Hängen geprägt ist. Theoretisch wächst in diesem Tal das Rundblättrige Labkraut, eine Mittelgebirgspflanze, die sich wie der Bergmolch in diesem Gebiet heimisch fühlt. Ich hab es an der Tafel gelesen, weiß leider nicht, wie dieses Rundblättrige Labkraut ausschaut.
Als ich um die nächste Ecke biege sehe ich sie, eine Rieke mit ihren zwei Jungtieren steht grasend auf dem Weg. Vielleicht sollte ich mir ein Fernglas zulegen. Momentan muss es die Kamera richten. Kurz überlege ich näher heran zu gehen, lasse es dann aber und beobachte die schönen Tiere lieber. Später sehe ich, dass die Bilder ganz passabel sind.



Das Quellgebiet der Plane
Über eine Anhöhe führt der Waldweg noch eine Weile durch Schonungen und an Feldern vorbei, bis er schließlich ins schöne Planetal einschwenkt. Die Plane hat keine definierte Quelle, sondern entspringt in einem moorastigen Quellgebiet. Selbst im Sommer ist ihr Wasser so kühl, dass es eher Mittelgebirgscharakter aufweist. Die Gebirgsstelze und der Bergmolch finden dadurch geeigneten Lebensraum vor.


Dieser Abschnitt ist meiner Meinung nach der schönste der Wanderung. Der wurzelige Waldweg wird enger, er schlängelt sich zwischen den eiszeitlich geprägten Erhebungen des Hohen Flämings hindurch. Im Herbst ist er gesäumt vom bunten Laub der Buchen, deren Blätter im Sonnenschein in den verschiedensten Brauntönen leuchten. Über einen langen Holzsteg geht es durch das sumpfige Quellgebiet vorbei an typischen Gewächsen wie Schwarzerlen und Schilf. Immer wieder taucht rechtsseitig das Planetal mit seinem üppigen Pflanzenbewuchs auf. Die feuchten Wiesen dienen dem geschützten Mädesüß als Lebensraum. Im Juni erscheinen die weißen, honigduftenden Blüten, die ich schon für Tee getrocknet und als Marmeladenzusatz genutzt habe. Es geht doch nichts über den Duft von Mädesüß. Ein Stück weiter laufe ich durch meterhohes Adlerfarn dessen leuchtende Gold- und Brauntöne mir schier den Atem rauben.


Dorfkirche Raben
An einer Schutzhütte biegt der Wanderweg in eine Wiese ein und führt direkt über die Plane in den Ort Raben. Hier steht sie nun, die Eingangs erwähnte mittelalterlichen Dorfkirche des Ortes. Im Naturparkzentrum wurde mir nahegelegt sie unbedingt zu besichtigen und so bin ich echt gespannt, was mich drinnen erwartet.

Die spätromanische Feldsteinkirche stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und wurde später erweitert. Ihre Besonderheit ist die reiche Bemalung der Wände und der Decke mit floralen Mustern aus dem 18. Jahrhundert.



Burg Rabenstein
Die Wanderung endet normalerweise am Naturparkzentrum in Raben. Da ich noch Zeit habe, beschließe ich noch einmal zur Burg Rabenstein hoch zu laufen. Dieses mal geht es nicht am Fuße der Burg weiter sondern ich folge dem Wegweiser der Burg nach links. Eine lange, hölzerne Treppe führt nach oben auf den 153 Meter hohen Steilen Hagen. Vorbei am Burgbrunnen und dem Eiskeller erreiche ich oben angekommen den mächtigen, 30 Meter hohen aus Feldsteinen erbauten Bergfried. Er ist das älteste Teil der Burg Rabenstein, einem der schönsten Ausflugsziele auf meiner Wanderung.

Die Burg Rabenstein, die sehr gut erhalten und restauriert ist, wurde Mitte des 12. Jahrhundert erbaut. Ich kann dir auch den Weg um die Burg herum empfehlen. Er führt dich zum kleinen Kobold im Wald und schließlich über einen weiteren Eingang zur inneren Burg. Dabei kannst du die mächtige, 1,70 Meter dicke Burgmauer, die von 18 Pfeilern gestützt wird bewundern. Durch das moosbedeckte Totholz sieht dieser Bereich besonders verzaubert aus.

Da die Burg Rabenstein privat betrieben wird, ist der innere Teil der Anlage nur zu den Öffnungszeiten zu betreten. Bitte informiere dich vorab auf der Homepage. Ich kann dir die musikalische Burgführung sehr empfehlen. Vom Bergfried aus hast du einen weiten Blick über die Gegend, vielleicht begegnest du der Jungfrau Rosemarie, die der Sage nach als Burggeist noch immer durch die Gemäuer spukt. Im Burghof befindet sich ein kulinarisch empfehlenswertes Restaurant, in dem ich schon richtig lecker gegessen habe.

In der großen Scheune, die auf dem öffentlichen Teil der Burg steht ist ein kleiner Hofladen integriert, in dem es an den Wochenenden Kaffee, einen Imbiss oder regionale Spezialitäten zu kaufen gibt. Das außerhalb liegende Backhaus ist momentan leider nicht in Betrieb.

Von der Burg aus führt der Wanderweg vorbei an der Falknerei, hier besteht die Möglichkeit vom 1. April bis 15. Oktober einer Flugvorführung beizuwohnen. Auf sandigen, steinigen Wegen geht es nun durch den Rädigker Wald in den Ort Raben. Dabei folge ich dem Weg links den Berg hinunter, vorbei an liebevoll gestalteten Gärten zurück zum Naturparkzentrum Hoher Fläming.

Was kann ich sonst noch entdecken im Naturpark Hoher Fläming?
Wolfstracking, Burgenführung in Bad Belzig oder einen Naturkosmetik Workshop besuchen. Im Naturparkzentrum gibt es viele interessante Angebote, die Burg in Bad Belzig steht eh noch auf meiner Liste.
Wanderführer Hoher Fläming kaufen
Ich hoffe, ich konnte dich für den Grüne Rummel Wanderweg begeistern. Er gehört zu meinen Highlights im Hohen Fläming, nicht allein wegen der Burg Rabenstein und dem kleinen Flüsschen Plane.
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Wow was für fantastische Bilder 😍 und so viel Mühe beim Schreiben gegeben vielen Dank für den tollen Artikel
vielen Dank, freu mich sehr, dass der Artikel gefällt. Ja, die Wanderung hat wirklich richtig Spaß gemacht. LG Tina