Im Dahmeland, 30 Kilometer südöstlich von Berlin gelegen ist durch die eiszeitliche Prägung ein Sammelsurium an Seen, kleinen Fließen, Mooren, Quellen, Tälern und Hügeln entstanden. In dieser schönen Landschaft liegt heute der Naturpark Dahme Heideseen, der mit über 100 Seen, bewaldeten Talsandebenen, Dünen und markanten Endmoränenerhebungen nicht nur Wanderer lockt. Durch diese wirklich malerische Landschaft führt der Naturlehrpfad Tornower See. Auf der 7 Kilometer langen Wanderung geht es meist ufernah vorbei an zwei traumhaften Seen, mit 33 Stationen und der sagenhaften Klingespring Quelle. Für Naturliebhaber ist das Quellgebiet ein top Ausflugsziel in Brandenburg und ein echter Geheimtipp.

Infos zum Naturlehrpfad Tornower See – Briesensee
Die Wanderung dauert je nach Tempo 2-3 Stunden. Für die 33 Stationen des Naturlehrpfades gibt es ein Faltblatt, mit den Erklärungen zu Pflanzen und Besonderheiten. Die hier vorgestellte Tour inkludiert einen Abstecher um den Briesensee.
Da es sich um eine Rundwanderung handelt, ist eine Anreise per PKW möglich, Parkplätze sind in Tornow ausreichend vorhanden. Es gibt eine Busverbindung vom Bahnhof Bestensee aus, VBB Linie 726. Die Tour ist in beide Richtungen gehbar. Ich kann sie auch für Wanderanfänger empfehlen, da es kaum nennenswerte Höhenmeter gibt.
Die Ausschilderung ist nicht immer ganz klar, deshalb empfehle ich dir eine App oder Karte dabei zu haben. Der Abstecher um den Briesensee gehört nicht zur offiziellen Runde, daher ist dort keine Ausschilderung vorhanden. Ich habe dir die Wanderung auf meinem Komoot Account gespeichert.
Naturlehrpfad Tornower See
➸ Startpunkt/Zielpunkt: Seestraße; Gasthaus Zur Linde in 15755 Teupitz OT Tornow
➸ Länge: 7 Kilometer
➸ Dauer: ca. 2-3 Stunden
➸ Schwierigkeitsgrad: leicht

Der Naturlehrpfad
Der Wanderweg startet in Tornow, am Gasthaus Zur Linde, Seestraße. Von dort führt die schmale Straße direkt zum See. In einem Kasten befindet sich das Faltblatt zum Naturlehrpfad. Ich empfehle dir aber es hier vorher auszudrucken, dann hast du sicher eines dabei. Ich hatte an diesem Tag das letzte aus dem Kasten entnommen.


Die Landschaft ist von Anfang an malerisch, der Weg führt wirklich fast ausschließlich ufernah am See entlang. Immer wieder gibt es kleine Badestellen oder die Möglichkeit ganz nah am Wasser zu sein. Die Hinweistafeln zu den Stationen sind teilweise nicht mehr gut lesbar, doch mit ein wenig Fantasie lässt sich die Nummer herausfinden. Im Faltblatt sind die einzelnen Stationen wirklich gut beschrieben. Deshalb empfehle ich dir, dass Faltblatt dabei zu haben.

Der Naturlehrpfad führt durch das Naturschutzgebiet Briesensee und Klingeberge, entlang der Hanglagen südlich des Tornower Sees. Am Wegesrand wachsen Tüpfelfarn, Sauerklee, Heidelbeeren, Preiselbeeren, im Uferbereich Schilf, Rohrkolben und Schwarzerlen.


Auf der See abgewandten Seite stehen viele Kiefern. Untersuchungen zufolge handelt es sich dabei um ursprünglich aus dem Gebiet stammende, also Tornower Kiefern und die mit etwa 230 Jahren ältesten Kiefern der Mark Brandenburg. Die Hänge sind teilweise tief eingeschnitten. Diese sogenannten Erosionstäler sind während und kurz nach der Inlandvereisung durch Schmelzwässer und Niederschläge entstanden.

Klingespring Quelle
Es wird feuchter, der Weg führt durch tiefschwarze, morastige Erde in deren Mitte ein schmales Rinnsal verläuft. Linker Hand, zu Füßen der Klingeberge, liegt das Klingespring Quellgebiet. Es handelt sich nicht um eine definierte Quelle, stattdessen drückt das Wasser an mehreren Stellen aus der Erde. Ich habe allein 4 Austritte gezählt. Die Kraft des Wassers hat hier über Jahrtausende einen Erosionstrog erschaffen. Der abgetragene Sand lagerte sich als Schwämmfächer an der anderen Seite des Weges im Tornower See ab. Das Wasser ist so klar und sauber, dass hier die Brunnenkresse gedeiht. Du findest sie auf der dem See zuwandten Seite. Auch die Berle und der Sumpf Schachtelhalm sind hier zu finden.
Am See steht ein schöner Picknickplatz, das leise Plätschern des Bächleins ist eine wunderbare Untermalung für deine Pause.




Briesengraben und Briesensee
Kurz nach dem Quellgebiet geht der Waldweg links ab, am malerischen, Teilwiese tief eingeschnittenen Briesengraben entlang. Der Graben verbindet den ausschließlich durch Quellen gespeisten Briesensee mit dem Tornower See. Am Ufer entlang wachsen Brombeeren und Farne, der Weg schlängelt sich durch den herrlichen Mischwald bis zum Briesensee. Ein Meer aus herbstlich gefärbtem Adlerfarn erwartet dich, die bis zu 2 Meter hohen Wedel wiegen sich sanft im Wind und es scheint ein magisches Säuseln in der Luft zu liegen. Der Adlerfarn ist eine der wenigen Pflanzen die in allen Erdteilen vorkommen.
Die Umrundung des Briesensees führt auf einem schmalen, wurzeligen Pfad direkt am Ufer entlang bis zu einem Picknickbereich, an dem ich dir eine Pause empfehle. Der Blick über den See ist magisch.





Hohe Mühle und die Linden
Ab hier ist es nicht mehr weit und du hast den Naturlehrpfad wieder erreicht. Weiter geht es mit den Hinweistafeln, an dieser Stelle für einen Faulbaum, der mehr ein Strauch und ziemlich unscheinbar ist. Wenn du an der Rinde riechst, kannst du den Grund für seinen Namen erkennen, sie riecht tatsächlich leicht faulig.
Der Naturlehrpfad endet an der ehemaligen Hohen Mühle, welche sehr schön restauriert wurde und zwei riesigen Linden. Links steht eine Sommerlinde, rechts eine Winterlinde. Das Mühlrad wurde einst angetrieben durch das Wasser des Mühlenfließes, dem einzigen Abfluss des Tornower Sees. Neben dieser Mühle gab es in der Gegend noch zwei weitere. Die Mittelmühle, die heute ein Sägewerk und die kleine Mühle, die leider verfallen ist.
Gleich hinter der Mühle liegt ein weiterer schöner Picknickplatz direkt am Wasser. Hier lässt sich wunderbar in den Abend hinein träumen.
Der Weg führt dich nun durch den Wald, an einigen Häusern vorbei, durch den Ort zurück zum Startpunkt. Er lässt sich dank breiter Gehwege und wenig Verkehr sehr gut gehen. Der eine oder andere schöne Garten versüßt diese Strecke durch den Ort.

Infos und Tipps
WAS KANNST DU UNTERNEHMEN um den Tornower See
Germanische Siedlung Klein Köris
In der Nähe von Klein Köris wurden 1976 bei Erdarbeiten Reste eines Germanendorfes gefunden. Möchtest du erfahren, wie die Germanen vor rund 1700 Jahren lebten, dann empfehle ich dir einen Besuch der Siedlung.
Adresse: Freilichtmuseum Germanische Siedlung Klein Köris e.V., Buschweg 2 in 15746 Groß Köris, OT Klein Köris
Wildpark Johannismühle
Der Wildpark Johannismühle befindet sich im schönen Baruther Urstromtal zwischen Baruth und Golßen. Auf dem über 100 ha großen umfriedeten Gelände empfängt dich eine einmalige Wald-, Wiesen- und Teichlandschaft. Hier kannst du heimische Wildtierarten ohne störende Zäune in ihrem riesigen Freilauf entdecken und beobachten. Erlebe Mufflons, Schwarz-, Rot- und Damwild, Wisente, Auerochsen, Wildpferde, Braunbären, Grauwölfe, Polarwölfe, Luchse, Fisch- und Seeadler, Uhus, Schwarzspechte und vieles andere mehr im Wildpark Johannismühle.
Adresse: Wildpark Johannismühle GmbH & Co. KG, Johannismühle 2 in 15837 Baruth / OT Klasdorf
ÜBERNACHTUNG | STELLPLATZ | CAMPING
Für meinen Kurzbesuch habe ich keine Übernachtung gebucht. In Teupitz gibt es mehrere Hotels, in Tornow einige schöne Ferienwohnungen.
Ich fand diese hier sehr einladend.
Einen Campingplatz findest du am Teupitzer See. Relax Camping Teupitz und Naturcamping Teupitz, Weg zum großen Fenster 2 in 15755 Teupitz
Wanderführer Naturpark Dahme Heideseen kaufen

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