Berlin Guide • Schöneberg • Akazienkiez • Cafés • Läden

Bunt und facettenreich, so könnte man das Akazienkiez in Berlin Schöneberg am besten beschreiben. Mit seinen zahlreichen individuellen Läden und den hippen Lieblingscafés gehört es für mich zu meinen bevorzugten Reisezielen in Berlin. Nicht zuletzt wegen dem größten Wochenmarkt Berlins, dem Winterfeldtmarkt ist das Akazienkiez einen Besuch wert.

In diesem Artikel zeige ich dir meen Berlin, die schönsten Ausflugsziele im Akazienkiez in Berlin Schöneberg und das Akazienkiez, so wie ich es am liebsten mag.

Warum ins Akazienkiez?

Ich liebe das Kiez um die Akazienstraße, weil es so viel Berliner Flair verströmt. Die Energien sind gute, die Menschen flanieren oder eilen dahin. Ich bleibe immer wieder an den individuellen Läden stehen, betrachte die Auslagen, die man nicht überall findet. Zahlreiche Straßencafés locken mit leckerem Kaffeeduft, im Sommer auch mit Eiskreationen, ich finde immer eine Gelegenheit mich zu unterhalten, sitze gern in den Restaurants oder Bars und beobachte das Treiben auf der Straße. Ganz nebenbei gibt es Architektur zu entdecken, einiges an Gründerzeithäusern, an denen es sich lohnt den Blick nach oben zu wagen. Hab ich die Antiquariate und Buchläden erwähnt? Auch diese ziehen mich immer wieder in den Kiez.

Akazienstraße

Die 440m lange Straße führte um 1840 an einem Akazienwäldchen entlang. Kannst du dir das heute hier vorstellen, in diesem wuseligen Teil Berlins, der das Flair von Straßencafés und Livemusik versprüht?

Das Wäldchen, dass der Straße ihren Namen verlieh musste bald dem Bau der Apostel Paulus Kirche weichen. Die 1894 im Stil der Neogotik errichtete Kirche hat den fünfthöchsten Kirchturm der Stadt. Mit 85 Metern ragt er über das Kiez und weißt noch heute den Weg durch das Straßengewirr.

Die Kirche lohnt einen Blick ins Innere, dort findest du ein Bild von 1901, dass die vielen Gärten zwischen Kirche und Pestalozzi Fröbel Haus zeigt.

Wenn du Architektur liebst, besonders die verspielte der wilhelminischen Zeit, dann empfehle ich dir das 1889-1892 erbaute Eckhaus Akazienstraße – Grunewaldstraße 78 zu betrachten. Es steht gleich gegenüber der Kirche und ist mein allerliebstes Haus im Kiez.

Möve im Felsenkeller

Historie der besonderen Art findest du am anderen Ende, in der Nähe der Hauptstraße. Dort wartet in der typisch Altberliner Schlauchkneipe Möwe im Felsenkeller die Inneneinrichtung einer Berliner Kneipe um 1900 auf dich. Sie stammt ursprünglich aus Mitte und um sie zu sehen, musst du dich ins Hinterzimmer durchkämpfen. Dabei kann es passieren, dass du den ein oder anderen Prominenten entdeckst.

Berühmt wurde die Kneipe durch einen mit dem Pulitzer Preis ausgezeichneten Roman. Middlesex entstand während eines Aufenthalts des Autors in Schöneberg, das Lokal wird darin explizit erwähnt.

Meine Lieblingsläden und Cafés

Das allerbeste, was mir passieren kann, ist ein Antiquariat mit Café und genau das gibt es in der Akazienstraße. Als ich nach der Wende das erste Mal den Bezirk und den Kiez entdeckte, bin ich ins Café Bilderbuch eingekehrt, habe Gesprächen gelauscht, lecker gegessen und Bücher geschmökert.

Im Südwind Ecke Belziger Straße konnte man damals noch lecker essen, heute ist es „nur noch“ ein Feinkostladen aber einer der sich immer wieder lohnt.

An der Ecke zur Hauptstraße steht das halbrunde Kochhaus, es heißt heute anders aber das Konzept ist gleich. Zutaten nach Personenanzahl zusammenstellen und zu Hause kochen ohne Lebensmittel zu verschwenden, das gibt es in Schöneberg schon lange und ganz nebenbei kann man im vorderen Bereich einen leckeren Imbiss für den schnellen Hunger ergattern.

Wild und Geflügel Albrecht gibt es schon seit einer Ewigkeit. Frisches Fleisch von Bauern und Jägern aus dem Berliner Umland, ohne weite Transportwege, seit vielen Jahren schon meine Adresse wenn es ums Essen geht.

Der Akazienbuchhandlung kann ich immer einen Besuch abstatten, wer Bücher liebt wird dort sicher fündig. Ein kleiner, inhabergeführter Buchladen, wie ich sie liebe.

Das Impala Coffee und das Double Eye sind die jungen Straßencafés im Kiez, vor denen ich gerne sitze und das Treiben um mich herum beobachte. Da das Double Eye ziemlich gehipt wurde, ist da durchaus mit langen Schlangen zu rechnen.

Zu Habibi kann man immer gehen, immer frisch und immer freundlich und leider gibt es den Stoffladen Fichu nicht mehr, der Inhaber war eine Institution im Kiez, leider ist er verstorben. Die alten Schöneberger kennen ihn und seine Stoffe. Kunden aus aller Welt kamen zu ihm, er hatte sie alle, die alten Stoffe, die seit dem Einzug von Plastik Raritäten geworden sind.

Das Gottlob gegenüber der Apostel Paulus Kirche kann ich noch empfehlen, es schmeckt lecker, man sollte aber rechtzeitig da sein, besonders die Sonnenplätze vor dem Lokal sind sehr beliebt.

Um die Ecke, in der Grundwaldstraße lohnt es sich in die Sardinen Bar zu schauen oder Terra Verde Landkost aus Sizilien zu probieren.

Terra Verde Grunewaldstraße
Double Eye Akazienstraße

Goltzstraße

Die 800 Meter lange Goltzstraße, ehemals ein Viehweg, heute zwischen Grundewaldstraße und Winterfeldtstraße gelegen wurde 1884 nach Friedrich Goltz einem Berater Schönebergs benannt. Bis 1963 führte die Berliner Straßenbahn hier entlang, man mag es sich kaum mehr vorstellen.

Auch in dieser Straße findet sich wunderbare Architektur. Es lohnt sich die ehemalige Apotheke Ecke Pallasstraße anzusehen. Der Apotheker Alfred Porsch ließ die Inneneinrichtung im Stil der Neorenaissance 1892 erbauen. Die Apotheke gab es bis 2008. Heute ist das Winterfeldtschokoladencafé drin, welches ich euch empfehlen kann.

Kachelhaus
Kachelhaus
Apostel Paulus Kirche
Kachelhaus

Gleich gegenüber findet ihr ein weiteres denkmalgeschütztes Haus, das vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft. Doch das 1885 erbaute Kachelhaus ist ein Meisterstück der Gründerzeitarchitektur. Das gesamte Haus ist gekachelt, mit vielen plastischen Motiven, Freimaurersymbolen und maurischen lächelnden Gesichtern.

Und dann gibt es gleich daneben, in der Goltzstraße 33 das berühmte Café M. 1979 eröffnet war es im wilden Berlin der 80-er Jahre das Lieblingslokal von David Bowie, Nick Cave und anderen später sehr berühmten Leuten der Musikszene. Genau das liebe ich am Kiez. Gutbürgerlich kommt hier ganz prima mit der Szene aus.

Kommen wir vom wilden Pop zu Matthias. Jenseits der Pallasstraße steht die St. Matthias Kirche. Die 1895 im Stil der Neogotik errichtete Kirche ist eine der wenigen freistehenden katholischen Kirchen Berlins. Ich kann dir hier den schönen Kirchengarten empfehlen, der Rund um die Kirche jedes Jahr ein Blühfeuerwerk bietet.

St. Matthias Kirche

Hinter der Kirche befindet sich der Winterfeldtplatz, der jeden Samstag zum größten Wochenmarkt Berlins einlädt. Hier lohnt es sich ganz besonders der Livemusik in der Nähe der Kirche zu lauschen. Vielleicht mit einem kleinen Imbiss, den ihr euch auf dem vielfältigen und kulinarisch verführerischen Markt besorgt habt.

Meine Lieblingsläden und Cafés

Ich starte Ecke Grunewaldstraße und steuere das Someone loves you an, ja, die Liebe spürt man in dem Etagencafé, das junge Küche anbietet. Leckere Bowls, Suppen, Eggs Benedict, wer mich kennt weiß, dass ich die liebe, kann mich daher oft nicht zwischen Bowl und den Eiern entscheiden.

Someone loves you

Gleich daneben kann man im Tee Tee The leckeren Tee und handgemachten Kuchen genießen oder einfach Tee und Zubehör shoppen.

Daneben, ja, es geht Schlag auf Schlag, ist die Apfelgalerie zu finden. Das Beste an dem Laden sind neben den regionalen Produkten aus Brandenburg die im Herbst angebotenen alten Apfelsorten, die frisch sind und tatsächlich schmecken wie die Äpfel aus Omas Zeiten.

Wenn du jetzt noch Platz für ein Eis hast? Gleich neben den Äpfeln ist die Jones Ice Creme zu Hause, yummy sag ich da nur.

Fast hätte ich das Kochen und Würzen vergessen, andere Straßenseite. Hier gibt es allerlei Kochutensilien und man versumpft schier in diesem kleinen inhabergeführten Laden voller liebevoll arrangierter Küchenhelfer.

Die Berliner Geschichtswerkstatt hat alte Geschichten im Angebot und im Mimi, Vintage Modengeschäft gibt es die dazu passende Kleidung.

Das Mamsell solltet ihr euch auch nicht entgehen lassen, Café, Chocolateria und bunte Accessoires. Am liebsten mag ich dort die heiße Schokolade.

An der Ecke Barbarossastrasse kann man gut in der Brotmeisterei Steinicke sitzen und am Laptop arbeiten. Gegenüber im Ombretta warten leckerste hausgemachte Kuchen und herzhafte Gerichte. Probiert mal die Pastel de Nata.

Pastel de Nata im Ombretta

Das Brautmodengeschäft Chiton lässt mich nie ohne Blick ins Schaufenster vorüber gehen und im folgenden Second Hand Shop werde ich ebenso oft fündig.

Im Mobilien Geschenkeladen gibt es wirklich tausend Dinge, gegenüber im Chatwins geht es ums Reisen in Buchform.

Der Hot Dog Laden hat was für den schnellen Hunger und der Hobby Shop Rüther ist in Schöneberg eine Institution, hier hab ich schon mehrere Hobbys kennengelernt und ausgestattet.

Ein Stück hinter der Frankenstraße gibt es die Nordliebe, für Skandinavienfans.

Nordliebe
Café Romantica

Je weiter ihr euch dem Winterfeldtmarkt nähert, desto dichter wird das Angebot an Kneipen, Bars, Restaurants. Mein liebstes ist das April in der Winterfeldtstraße aber ihr seid jetzt sicher schon satt, gab ja genug auf dem Trip durch die Goltzstraße. Vielleicht doch lieber noch einmal die Antiquariate besuchen, es lohnt sich.


Ich bin Tina, Gründerin von Reisechronistin. Willst du mehr über mich erfahren, dann klicke aufs Bild.

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Rund herum in den Nebenstraßen

Das Akazienkiez hat natürlich nicht nur zwei Straßen und so gibt es jetzt meine Tipps für die von mir liebevoll als Nebenstraßen bezeichneten Parallelen und Querungen.

Die Eisenacher Straße, begleitet die beiden parallel und hat einige schöne Läden zu bieten.

In der Bäckerei Nostoni, in der Nähe der Hauptstraße kann man lecker frühstücken, daneben ist der Smilla Stoffladen, der für alle Nähbegeisterten zu empfehlen ist.

Im Bärbucha gibt es Kombucha und Fermentiertes, alles hausgemacht und auch zum probieren. Ecke Apostel Paulus Straße ist die Makrönchen Manufaktur zu empfehlen, für den Fall, dass ihr ein Krönchen braucht.

Der Trollby Kinder Second Hand hat sich auf Kinderkleidung und Zubehör spezialisiert und ein schier unendliches Angebot.

Im Flying Colors findet ihr ein Drachenfachgeschäft, dort gibt es ganz viele der meist bunten Flugobjekte.

Natürlich gibt es auch hier jede Menge weitere kulinarische Verlockungen. Meine Empfehlung liegt aber in der Barbarossastraße, das Le Bretagne, Bäcker und Café mit französischen Verlockungen.

Wenn ihr dann mit bretonischem Gebäck ausgestattet seid, geht mal durch die Karl Schrader Straße, am PestalozziFröbel Haus entlang. Dort stehen ganz oben, auf den Zaunpfählen wunderschöne einzigartige getöpferte Figuren. Ihre Bedeutung ist ganz klar, jedes Kind ist ein König oder eine Königin.

Tina am Pestalozzi Fröbel Haus

Vom vielen Staunen wieder hungrig? Dann schicke ich euch noch ins Mattea, einem Brunch Café, wo ihr auf alle Fälle am Wochenende vorbestellen solltet. Hier findet ihr leckere Crossover Küche, für’s Frühstück den ganzen Tag über zu empfehlen, es gibt übrigens pochierte Eier, allein deshalb musste ich es testen. Ihr findet es in der Frankenstraße Ecke Kyffhäuser Straße.

Wie kommt ihr am besten ins Akazienkiez?

Mit der U Bahn Linie U7, Haltepunkt Eisenacher Straße, dann seid ihr mitten drin. Wer keine U Bahn mag nimmt den Bus. Vom Bahnhof Südkreuz aus oder vom Zoo, Haltepunkt Winterfeldtplatz, die 204 oder Haltepunkt Richard von Weizsäcker Platz der M48, M43, 204, 187, 106.

Tipp: Montags sind viele Cafés und Läden im Kiez geschlossen.

Das war meine Tour durch das Akazienkiez in Berlin Schöneberg. Wenn es euch gefallen hat, lasst mir gerne einen Kommentar da und berichtet mal, wie euch das Kiez geschmeckt hat. Habt ihr auch Lieblingsläden dort?

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